Jahrgang 2014 in Österreich und Deutschland

Wir sind in unseren letzten Aussendungen schon ein wenig auf den Jahrgang 2014 eingegangen. Inzwischen waren wir zum Verkosten in der Wachau, dem Kamptal, dem Kremstal und zuletzt auf der ProWein. Diese Gelegenheiten haben wir genutzt, um uns einen detaillierten Einblick in den neuen Jahrgang zu verschaffen. 2014 war sowohl in Österreich als auch in Deutschland ein richtiges Winzerjahr, bei dem es auf eine penible Selektion bei der Lese ankam. So gibt es sicherlich in beiden Ländern neben vielen Höhen auch etliche Tiefen, wir sind mit der Arbeit unserer Winzer jedoch sehr zufrieden.„Bei uns hat es ein wenig geregnet, aber bei weitem nicht so viel wie in den anderen Regionen!“ hörte man in Bezug auf den 2014er Jahrgang aus jeder Ecke der ProWein.

Beginnen wir mit den höchst erfreulichen Eindrücken aus Deutschland. Hier steht uns ein herrlicher Jahrgang bevor, gezeichnet von niedrigen Alkoholwerten, saftiger Säure und schmelzig-weichem Charakter – so könnte man es vereinfacht ausdrücken. Gerade im Guts- und Ortswein-Bereich sind die Weine schon jetzt überaus stimmig und bringen eine immense Trinkfreude mit, nach dem recht kernigem Jahrgang 2013 kommt ein wirklich einladendes Weinjahr auf uns zu. Die unterschiedlichen Rebsorten werden sehr sortentypische Weine hervorbringen, Nahe und Pfalz sind bei Qualität und Trinkfreude besonders hervorzuheben. Bei den Topweinen ist es noch zu früh, um diese abschließend zu bewerten, wir erwarten jedoch einen sehr guten Jahrgang, der aber wahrscheinlich nicht an den grandiosen 2013er heranreicht. Die Mengeneinbußen sind der einzige Wermutstropfen in Deutschland, hier hat es vor allem die Topweine getroffen. Die ersten 2014er aus Deutschland werden in Kürze bei uns eintreffen.

In Österreich waren die Niederschläge zur Erntezeit etwas kräftiger und brachten größere Probleme mit sich: zum einen gab es noch deutlich höhere Mengeneinbußen als in Deutschland, zum anderen litten Muskateller und Riesling besonders unter den Wetterkapriolen. Sehr erfreulich ist die Entwicklung der Grünen Veltliner in Niederösterreich, diese glänzen – ähnlich wie in Deutschland – durch niedrige Alkoholwerte, eine zarte und saftige Säure, einen schlanken Körper und reife Früchte. Die physiologische Reife der Trauben war nämlich sehr gut, da die Trauben aufgrund der frühen Blüte sehr lange am Stock hingen. Über die tolle Steirische Klassik aus 2014 hatten wir ja schon in unserer letzten E-Mail ausführlich geschrieben. Viele Winzer verzichten in diesem Jahr auf einige Ihrer Top-Lagen, um so die Einstiegsweine und den Mittelbau zu stärken – wir finden das sehr lobenswert. Die Qualität bei den Top-Weinen ist nicht so homogen wie in 2013, es wird jedoch einige absolute Leckerbissen geben. Beim Riesling werden wir dieses Jahr besonders genau hinschauen, da dieser etwas stärker von Botrytis und zu hohen Säurewerten betroffen war. Einen Traum von Riesling wird es aber geben: Jurtschitschs Riesling Heiligenstein, dauert aber noch bis September!

Zu den 2014er Weinen!

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