Weingeschichte der Antike

Die ältesten Zeugnisse von Kulturreben und damit von den Anfängen des Weinbaus kommen aus Kleinasien, vorwiegend aus Mesopotamien. Fachkreise sehen es als erwiesen an, dass dort bereits vor 10.000 Jahren Wein hergestellt wurde. Das schließt man aus Preßrückständen offensichtlich vergorener Trauben, die man im Zweistromland fand.

Das einstige Paradies, das biblische Ursprungsland der Menschheit, wird in der Gegend von Euphrat und Tigris vermutet. Und exakt am südlichen und mittleren Lauf der beiden Flüsse lag auch Mesopotamien. Dieses vermutlich erste Weinbauland war einst eine bedeutende Kulturlandschaft, die später versteppte. Mesopotamien gehörte zu Babylonien und Assyrien, heute liegt dieses Gebiet größtenteils im Irak.

Die Bibel erwähnt Wein erstmals im Buch Moses. Stammvater Noah gilt demnach auch als Ahnherr der Winzer. Wenn man dem Alten Testament Glauben schenken darf, dann war eine seiner ersten Arbeiten nach der Rettung vor der Sintflut die Anlage eines Weinberges. So steht geschrieben: „Noah aber fing an und ward ein Ackersmann und pflanzte Weinberge.“
Selbst der Gesetzgeber Moses war dem Wein wohl mehr zugetan als dem Kriegsdienst. Schreibt er doch: „Wer einen Weinberg gepflanzt hat und seine Früchte noch nicht genoß, der gehe hin und bleibe daheim, daß er nicht im Krieg sterbe und Einschreiben anderer seine Früchte genieße“.

Seit Jahrtausenden wird dem Wein auch Heilkraft zugeschrieben. Im Talmund, dem nachbiblischen des Judentums, das um 500 n.Chr. abgeschlossen wurde, wird Wein als älteste Medizin der Menschheit bezeichnet. Perser und Sumerer nutzen ihn als Arznei, Ägypter hielten ihre Kenntnisse vom Wein als Heilmittel für Vielerlei Gebrechen auf Papyri fest.
Im Griechenland der Antike studieren Hippokrates und seine berühmte Ärtzeschule die Wirkung des Weines auf den kranken Organismus. Diese Erkenntnisse wurden in die Heilkunde der Römer übernommen und weiterentwickelt.
Caesar verpflichtete seine Soldaten, täglich einen Liter Wein zu trinken, um die Widerstandsfähigkeit gegen ansteckende Krankheiten zu stärken. Auf Feldzügen wurde das Quantum verdoppelt.
Daß aber erst die Römer die Kulturreben nach Germanien einführten, wird von den Historikern für unwahrscheinlich gehalten. Vermutlich gab es schon Weinbau, als die Eroberer aus dem Süden eindrangen.

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