Wunderbare Blindprobe mit internationalen Weinen gestern Abend, mit einem grandiosen Riesling CO 2008 von Battenfeld-Spanier! Geöffnet, karaffiert und sechs Stunden Luft gegeben, dann hatte er seine ungemeine Kraft allmählich in Feinheit und Finesse umgewandelt, ein wirklich grosser deutscher Riesling, der am besten noch ein Jahrzehnt im Keller liegen bleibt. Etwas reife Birne und Grapefruitzeste, wirkt sehr ruhig und geerdet, etwas Quitte und Nektarinen, ganz hinten etwas Pfefferminze, am Gaumen sehr fokussiert, kalkig-schmelzige Struktur, Saftigkeit ohne ende, viel frischer Pfirsich am Gaumen, mit Luft kommt noch mehr frische durch, ganz klar und mit erstaunlich feiner Klinge.
Der Riesling Scharzhofberg 2005 von Van Volxem hat sich als sehr weicher und cremiger Riesling-Vertreter Präsentiert. Viel hefenoten und etwas florale Anklänge, sehr dezente Säure und etwas ausladende Struktur, muss nicht mehr liegen bleiben, sondern sollte bald genossen werden.
Der Salzberg 2000 von Weingut Gernot & Heike Heinrich präsentierte sich als Kraftpaket in einem sehr schönen Stadium und kann gut und gerne noch einige Jahre reifen. Man merkt gleich, dass bei den Anfangsjahrgängen des Salzberg wert auf Reife gelegt wurde und mit dem Syrah-Anteil hat ihn der Großteil der Verkoster deshalb wohl auch nach Südfrankreich gesteckt. Rumtopf mit intensiver eingelegte Zwetschken, etwas rauchig, ein deutlicher Süßetouch, am gaumen mit strafferem beginn und weichem mürben Tannin, aber auch etwas ausladend, sehr saftig am Gaumen, hinterlegt mit zarter Süße, der hohe Alkohol blitz etwas durch, wirkt noch jung und mit gutem Druck.
Ausserdem wurden noch einige großartige franzosen und italiener Verkostet. Faiveley punktete durch Feinheit und Eleganz und der Ornellaia aus 2004 und vor allem aus 2011 durch Power mit machtigen Tanninen die den Gaumen herrlich foderten. Coulee de Serrant ist ein aussergewöhnlicher Wein und ein klassiker der Weinwelt über den man nicht viel sagen muss.
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