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Zweigelt

Die Kreuzung aus den beiden österreichischen Rebsorten Blaufränkisch und St. Laurent von Prof. Zweigelt in Klosterneuburg, ist heute die wichtigste rote Rebsorte der Alpenrepublik. Die Weine sind charmant und fruchtig, mit einem charakteristischen Weichselkirscharoma, moderater Säure und eher wenig Tannin. Auch sehr oft in den österreichischen Cuvées als Hauptsorte in Verwendung.

Herkunft / Verbreitung des Zweigelt

Eine Neuzüchtung von Prof. Fritz Zweigelt an der Bundeslehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau Klosterneuburg im Jahre 1922. Die Kreuzung aus St. Laurent & Blaufränkisch wurde ursprünglich Rotburger genannt. Wie gut die Rebsorte zu Österreichs Weinbergen und Winzern passt, stellte sich freilich erst nach und nach heraus. Erst nach dem 2. Weltkrieg wurde der Zweigelt, aufgrund seiner Ertragsstärke und Robustheit populärer, in den Siebziger Jahren erkannten mehr und mehr Winzer was die Sorte alles kann, einen richtigen Schub bekam die Zweigeltrebe aber erst in den Neunzigern - in weniger als zehn Jahren stieg die Rebfläche des Zweigelts in Österreich um etwa 50 Prozent auf heutige Fläche. Wegen seiner Wüchsigkeit ist eine Ertragsregulierung zwingend notwendig, am besten sollten die Erntemengen 50 Hektoliter pro Hektar unterschreiten, dann aber lässt sich ein Zweigelt-Wein mit guten Erfolgsaussichten keltern. Die typische Frucht erinnert an Himbeeren, Kirschen und Weichseln, mit entsprechendem Ausbau in kleinen Holzfässern kommen auch Noten von Vanille oder Schokolade dazu. In allen heimischen Rotweingebieten bringt er sehr gute Resultate und erfüllt die Anforderungen für hochwertige Spitzenweine und Cuvées. Blaufränkisch ist ein kongenialer Verschnittpartner, aber auch Cabernet Sauvignon oder Merlot werden gern mit Zweigelt vermählt. Auf diese Weise entstanden einige der namhaftesten Rotweincuvées Österreichs. Letztendlich wurde der Zweigelt einer der Hauptakteure des österreichischen Rotwein-Wunders! Der Zweigelt belegt weltweit circa 9.000 Hektar Rebfläche und befindet sich im weltweiten Rebsortenranking (nur) auf dem 72. Platz. Der Zweigelt spielt außerhalb Österreichs nur noch in Ungarn mit 2.000 Hektar eine Rolle. Die Rebfläche in Österreich: 6.426 Hektar (das sind 13,8% der Gesamt-Rebfläche).

Zweigelt Charakteristik

Der Zweigelt hat geringe Ansprüche an den Boden und trotzdem einen kräftigen Wuchs. Eine robuste ertragsstarke Rebsorte. Bei entsprechender Mengenreduzierung erzielt man ansprechende und ausdrucksstarke Rotweine. Die Trauben mittelgroß - groß, geschultert, locker-dicht. Die Beeren mittelgroß, oval, hartschalig und saftig.
Der Zweigelt hat eine sehr dunkle, rubinrote Farbe mit leicht violettem Schimmer, ein ausgeprägtes Kirsch Bukett, leicht herb-würzig, vom Geschmacksempfinden eher gerbstoffarm und immer sehr trinkanimierend. Im Alter samtig und geschmeidig. Speisen-Empfehlung zum Zweigelt: stark gewürztes Fleisch, Wild, Fasan, Rebhuhn, Nudelgerichte und Käse.

Historie zu Prof. Friedrich Zweigelt

Als Lehrersohn 1888 in Hitzendorf bei Graz geboren, erfährt Fritz Zweigelt eine streng nationale Erziehung, er studierte Naturwissenschaften und habilitierte an der Universität für Bodenkultur in Wien über agrikulturelle Pflanzengesundheit. 1912 kam er durch Zufall an die Bundeslehranstalt für Wein- und Obstbau am Stift Klosterneuburg und begründete 1921 mit Paul Steingruber und Franz Voboril die Bundesrebenzüchtungsstation, deren Leitung er auch übernahm. Kurz danach schon gelangen ihm die Rebzüchtungen Rotburger (wurde erst 1975 im Zuge der Qualitätsweinreben-Verordnung auf Anregung von Lenz Moser in Zweigelt umbenannt), Blauburger und Goldburger. Er erfuhr zahlreiche Ehrungen u.a. für viele seiner Veröffentlichen, in einer wandte sich Zweigelt massiv gegen Direktträger-Rebsorten, wodurch u.a. der Uhudler zu seinem schlechten Ruf kam, die gewünschte Ausrottung konnte nur im letzten Winkel des Burgenlandes "übersehen" werden.

Schon als Student gehört Fritz Zweigelt einer deutschnationalen Bruderschaft an, ab 1933 pilgert er zu Hakenkreuzfahrten und schwärmt als Biologe für die Gesetze von Auslese und Vererbung. Nach dem Anschluss wurde er dann Direktor der Weinbauschule am Stift Klosterneuburg. Hier zieht er ein strenges Regiment auf, sein Ton ist militaristisch und mit Pathos überfrachtet, andersdenkende Professoren und Schüler müssen das Institut verlassen. Nach Kriegsende wurde Prof. Zweigelt die Direktorenstelle in Klosterneuburg und seine Dozentenstelle an der Hochschule für Bodenkultur entzogen. 1964 veröffentlichte er eine autobiografische Arbeit, in der er aber wenig Einsicht bezüglich seiner Rolle im Nationalsozialismus erkennen ließ.
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