Auf diesem Wein von Didier Grappe sieht man den Ursprung der Sorte Savagnin, denn es handelt sich bei dieser autochthonen Rebsorte des Jura, um einen Abkömmling der Traminer-Familie. Für uns zeigt diese Sorte geschmacklich allerdings keine Ähnlichkeiten mit seinen oftmals sehr kraftvollen Verwandten, sondern ist deutlich karger, strukturierte und lebendiger, worüber wir sehr froh sind. Weil Didier seine Weine nicht mehr als zur Qualitätsweinprüfung anstellt, darf er laut Gesetz nicht die offizielle Bezeichnung aufs Etikett schreiben, sondern eben nur Traminer.
Der Traminer Ouillé wird in gebrauchten kleinen Eichenfässern ausgebaut und an der Bezeichnung nach der Sorte kann man erkennen, das die Fässer immer aufgefüllt werden. Didier möchte hier einen fokussierten und straffen Wein erzeugen, der nicht von der Florhefe beeinflusst werden soll. In der Nase eine reife, aber auch kühle Frucht, Koriander und Minze, Yuzu und Tabak, es prallen konträre Geschmackswelten aufeinander und ergeben ein komplexes Gesamtbild. Am Gaumen mit fester Textur, salzig und hart, kernige Säure und viel Stoffigkeit, wenn das Salz nachlässt, kommt der Gerbstoff durch, intensive Aromatik, wieder Minze, dazu Quitte und Zitronenzeste, das bleibt super hängen und wird immer länger. Toller Stoff und ein Savagnin wie er im Buche steht! [CB 12/2022]