Der Spätburgunder La Premiere stammt von französischen Klonen, die auf den hochgelegenen und kargen Schiefersteillagen in Assmannshausen wachsen. Carsten Saalwächters Lagen auf beiden Seiten des Rheins liegen Luftlinie nur wenige Kilometer auseinander, sie werden gleich bewirtschaftet und im Keller werden die Trauben fast identisch verarbeitet und ausgebaut. Der Unterschied der beiden Regionen ist dabei aber so gigantisch, dass man es fast nicht glauben mag. Der La Premiere hatte in 2019 nur einen minimalen Anteil an Ganztrauben in der Gärung und wurde nach knapp zwei Wochen abgepresst und in gebrauchte Barriques gefüllt.

Frisch geöffnet kommt der La Premiere sehr dunkel, kernig und würzig aus dem Glas, da ist viel Rauchigkeit, etwas speckiges vom Schiefer und viel dunkle und intensive Würze, eindrucksvoll und fordernd. Mit Luft wird der Spätburgunder dann immer feiner und eleganter, eine gewisse Rauchigkeit bleibt, aber die Frucht wird heller und der ganze Wein etwas leichtfüßiger und filigraner, saftige Erdbeere und mürbe Würze. Am Gaumen spürt man sofort das Assmannshausener Terroir, dunkel und kernig packt die intensive Struktur zu, mürbes Tannin, lebendige Säure, insgesamt fordernd und tiefgründig, Wacholder, Pfeffer und Brombeere, dunkel und lebendig bis er sich filigran vom Gaumen verabschiedet. [CB 12/2021]