2018 war ein forderndes Jahr, gerade wenn man die Frische und Filigrantität in den Burgundern erhalten will, wie es bei Wasenhaus der Fall ist. Deshalb wurde bei den Spätburgundern anders gearbeitet als in den Vorjahren, vor allem was den Anteil der Ganztrauben betrifft. Beim Einstieg-Spätburgunder wurden beispielsweise verschiedene Partien unterschiedlich verarbeitet, die eine mit 100 % Ganztrauben, die nächste dann komplett abgebeert. Durch minimale Bewegung der Maische und abpressen nach etwa zwei Wochen wurde die Feinheit und die Frische weiter gefördert.
Der 2018er Spätburgunder zeigt schon jetzt sehr offen und duftig, einerseits mit den typischen reifen Fruchtaromen des Jahrgangs, Zwetschge, Johannis- und Blaubeere, dazu aber auch kühle und filigrane Noten der Ganztrauben, etwas Veilchen, Rosmarin und Minze. Insgesamt sehr komplex und vielschichtig, mit jedem Zug kommen neue Aromen dazu, feine Rauchigkeit und etwas Ingwer, das hört einfach nicht mehr auf. Am Gaumen karg und mit extrem feiner Struktur, das ist tänzelnd und filigran wie ein rotes Kabinett, vielleicht fehlt hinten raus etwas Druck, aber mürbes und engmaschiges Tannin, perfekte Balance und die aromatische Komplexität sind grandios, viel Würze und Kräuter, ein Hauch reife Zwetschge. Ein genialer Pinot aus Baden, der unfassbar viel Spaß macht! [Jg. 2018 CB 07/2020]