Der Kapellenberg verdankt seinen Namen der unterhalb der Lage gelegenen Nikolauskapelle. Dieser Weinberg, der unmittelbar westlich etwas oberhalb gelegen an die Große Lage Meerspinne grenzt, profitiert von der nächtlichen Kaltluftzufuhr aus dem Pfälzer Wald. Das führt zu stärkeren Tag-Nacht-Temperaturunterschieden und macht den Kapellenberg zu einem kühlen, straffen und kräutrigen Riesling. Spontan vergoren und zu zwei Dritteln im großen Holz ausgebaut präsentiert sich der Gimmeldinger Kapellenbergin einem kristallinen, klaren Gewand aus Zitrus- und Kräuteraromen: eingelegte Salzzitrone, Bergamotte, Eisenkraut, rauchig und kalkig strömt er die Nase empor. Am Gaumen eine ausgewogene, perfekt integrierte Säure und ein grandioses Zusammenspiel aus athletischer Kühle und eleganter, tiefgründiger Würze. Die wunderbar akzentuierte Säure schiebt dieses Erste Gewächs mit genau dem richtigen Druck über die Zunge und der salzig-würzige Abgang bleibt GG-verdächtig lange bestehen. [LA, 10/2024]