Der Zöbinger Heiligenstein ist die berühmteste Lage im Kamptal und zählt in Österreich zum besten Terroir für Riesling. Es ist eine 270 Millionen Jahre alte, gebackene Sanddüne aus der Perm-Zeit, die gerade in den steileren Stücken extrem karg und mineralisch ist, am Fuße kommt mehr Löss, dort stehen dann eher Veltliner als Riesling.
Die Nase spiegelt die durchaus vorhandene Reife des Jahrgangs wider, tiefgründig-rauchiger Beginn mit opulenter Ananas, dazu reife gelbe Aprikose, sehr viel Würze, fast etwas Kardamom, zeigt sich inzwischen deutlich entwickelter und offener von der Frucht, aber trotzdem noch ganz am Anfang seiner Entwicklung. Am Gaumen feiner und schlanker als die erste Nase vermuten lässt, ein zarter Schmelz ist vorhanden, wird aber gleich von einer mürben und mineralischen Struktur überzogen, intensive Frucht, reife Melone, viel Birne, wieder etwas Würze, hinten kommt eine stahlige Straffheit, kleidet den gesamten Mundraum intensiv aus, ein toller Riesling, der die Dichte und Intensität der Lage toll widerspiegelt und dabei trotzdem durch Finesse glänzt. [CB 02/2017]