Bei Julien Renard gibt es im Weingarten nur eine Schere, Sense und die bloße Hand, im Keller darf der Wein dann machen, was er will. Spontan im gebrauchten Barrique vergoren, teils aber auch im Stahl, sowie es gerade passt und bis zu Füllung liegt er dann auf der Vollhefe, dies geschieht dann ohne Filtration und lediglich mit minimaler oder ganz ohne Schwefelgabe. Die leichte Hefetrübung gibt seinen Weinen noch mehr Grip und Struktur.

Der 2019er Göttchesberg ist etwas dunkler in der Farbe und beginnt sehr konzentriert und intensiv, frisch im Glas mit einem oxidativen Touch, dunkel, rauchig und kräutrig, mit Luft öffnet er sich aber schnell, es kommt frischer Pfirsich, etwas Quitte und reife Melone dazu, die sehr typische wachsige Art spielt im Hintergrund immer mit. Am Gaumen mit viel Saft und knackiger Struktur, wieder Quitte und herbe Kräuter, etwas Rosmarin und Salbei, vollmundig und doch karg, kerniger Mittelbau und hohe Intensität, der Göttchesberg macht ordentlich Druck. [CB Jg. 2019]