Am südwestlichsten Bogen des Mains, dort wo sich der Fluss über die Jahrtausende ein tiefes, enges Bett gegraben hat, liegen auf der nach Süden orientierten Seite eines Talkessels die Großen Bürgstadter Weinlagen Centgrafenberg und Hundsrück. Was die Lagen prägt ist zum Einen ein, durch den Schutz der umliegenden Mittelgebirge Odenwald und Spessart, besonders warmes Mikroklima, zum Anderen sind es die unterschiedlichen Verwitterungsstufen der hier üblichen Buntseinstandböden aus dem ältesten Gestein der Trias Formation. Profitiert allen voran der Spätburgunder von dem eisenhaltigen, roten Buntsandsteinboden, so befinden sich im unteren, etwas kühler gelegenen Teil des Centgrafenberg aber auch die besten Rieslingparzellen des Weinguts Fürst, die - teils terrassiert - schon zu Zeiten der Mainzer Erzbischöfe angelegt wurden.

Mit klassischem Frankenriesling vom Muschelkalk hat das was Paul und Sebastian Fürst als Großes Gewächs Centgrafenberg in die Flasche bringen wenig zu tun. Der eisenhaltige Buntsandstein bringt eine wunderbar gelb, warme Würze in den Wein, dabei absolut klar, fokussiert und ungeheuer mineralisch. Der Jahrgang 2021 bringt nochmal eine ganz besondere Frische mit, und neben der fein pointierten Zitrus- und Kräuteraromatik auch eine aufregende Mineralik, die sowohl Rauchigkeit als auch eine gehörige Portion Salinität umfasst. Wirklich groß was hier im Hause Fürst neben erstklassigen roten Burgundern auch an Riesling produziert wird. [LA 09/22]