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Deutschland

Der deutsche Wein ist groß im Kommen! Nachdem die Süßweine schon lange zur Weltspitze gehören, holen jetzt die 'Trockenen' enorm auf. Neben der Paradesorte Riesling entwickeln sich die Burgundersorten sehr vielversprechend. Aus Weiß- und Grauburgunder und vor allem aus dem Spätburgunder werden inzwischen große Weine gemacht.

Weinbau in Deutschland

80.000 Winzer bewirtschaften etwa 102.000 Hektar Rebfläche und produzieren dabei pro Jahrgang durchschnittlich fast 10 Millionen Hektoliter Wein. Etwa ein Fünftel der Ernte wird exportiert, besonders in die USA, nach Großbritannien und in die Niederlande. Rund 140 Rebsorten sind zugelassen, davon sind etwa 35 Sorten für die Rotweinbereitung und über 100 für die Weißweinbereitung geeignet. Marktbedeutung besitzen allerdings nur etwa zwei Dutzend Rebsorten. Riesling und Müller-Thurgau sind in allen 13 deutschen Anbaugebieten präsent und belegen mit dem an dritter Stelle stehenden Spätburgunder fast die Hälfte der deutschen Anbaufläche. Danach folgen in absteigender Reihenfolge Silvaner, Grauburgunder, Weißburgunder, Kerner, Trollinger, Lemberger, Scheurebe und Chardonnay.
Fast unbekannte Sorten wie Dornfelder, Portugieser, Regent und Bacchus belegen immer noch an die 15 Prozent der Rebfläche, interessant aber ist, dass vor allem die weißen Burgundersorten inkl. Chardonnay sich in den letzten 10 jahren verdoppelt haben, auch der Rotwein boomt in Deutschland.

Geschichtliches

Die ältesten Weinberge in Deutschland befinden sich an den Ufern von Rhein, Neckar und Mosel. Durch die Unterwerfung von Gallien durch Julius Cäsar (100-44 v. Chr.) gelangte der römische Weinbau vom Rhônetal bis an den Rhein. Karl der Große (742-814) ließ Wälder roden und mit Rebstöcken aus Ungarn, Italien, Spanien, Lothringen und der Champagne bepflanzen. Entscheidend für Weinbau war auch in Deutschland der Zisterzienser-Orden. Im Jahre 1136 gründeten zwölf Mönche aus Burgund das berühmte Kloster Eberbach im heutigen Rheingau. Möglicherweise waren es bereits diese Mönche, die hier den Riesling kultivierten, eine erste urkundliche Erwähnung der Sorte stammt aus dem Jahre 1435. Der Dreißigjährige Krieg hinterließ große Zerstörungen, erst ab Beginn des 18. Jahrhunderts nahm der Weinbau wieder Schwung auf.

Es gibt 13 Weinbauregionen

Ein Großteil der deutschen Rebflächen liegt nahe des 50. Breitengrades. Dass Weinbau in einer entsprechenden Klimazone überhaupt machbar ist, war erstaunlich. Die Weinberge liegen traditionell meist in besonders geschützten Lagen in Flussnähe und sind zum Teil steil nach Süden mit optimaler Sonneneinstrahlung ausgerichtet. Sie liegen zwischen dem feuchtwarmen Golfstromklima im Westen und dem trockenen Kontinentalklima im Osten. Der Boden ist sehr vielfältig in Deutschlands Weinregionen und besteht aus Basalt, Buntsandstein, Fels, Löss, Muschelkalk, Porphyr, Schiefer, Quarzit und Vulkangestein. Im Laufe der Jahrhunderte haben sich etwa 25.000 individuelle Weinberg-Namen entwickelt. Diese wurden durch das neue Weingesetz 1970 auf etwa 160 Gross- und 2650 Einzellagen reduziert. Die Lagennamen in Verbindung mit den Ortsnamen ergeben zum Teil skurile bis lustige Schöpfungen, wie "Kröver Nacktarsch", "Wachenheimer Gerümpel", "Bernkastler Badstube", "Ockfener Bockstein" oder "Forster Ungeheuer" usw.

Deutschlands Weingebiete von Nordost nach Südwest: Saale-Unstrut, Sachsen, Ahr, Mittelrhein, Mosel (mit Saar und Ruwer), Nahe, Rheingau, Rheinhessen, Hessische Bergstrasse, Franken, Pfalz, Württemberg und Baden.
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