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Tschida

Ich habe Christian Tschida 2011 auf der ersten WineVibes, einer Mischung aus Weinverkostung und Club, in München kennengelernt. Wir haben uns sofort gut verstanden, ausführlich probiert und zu späterer Stunde noch reichlich anderes getrunken. Christians Weine haben mich mit ihrer filigranen Lebendigkeit sofort in ihren Bann gezogen. Auch dieser unangepasste Winzer, der kein Blatt vor den Mund nahm und dabei ziemlich cool wirkte, imponierte mir auf Anhieb.

Christians Weinstil war zu diesem Zeitpunkt eine echte Seltenheit - der österreichische Naturwein stand noch ganz am Anfang und hob sich noch viel deutlicher von der Masse ab, als das heute der Fall ist. Wir hatten so einen Weinstil damals noch nicht auf dem Schirm und begannen erst langsam zu verstehen, was für eine spannende Bewegung da in Österreich enstand, nicht zuletzt durch Christians Weine. Uns fehlte aber noch der Mut, diese eigenständigen und puristischen Weine gleich einzukaufen. Es dauerte noch etwas, bis wir uns weit genug in die Thematik reingetrunken hatten - und da hatte sich einer unserer Mitbewerber die Weine von Tschida schon exklusiv für den deutschen Markt gesichert. Pech für uns.
Christian Tschida
Seegasse 36
7142 Illmitz, Österreich

Betriebsgröße 15 ha
Der Kontakt zu Christian riss trotzdem nie ab, zu sehr faszinierten uns die Weine und die Person dahinter. Über die Jahre folgten Besuche auf dem Weingut, regelmäßige Gespräche und hier und da mal ein gemeinsamer Abend nach Weinmessen. Dem Winzer wie auch seinen Weinen haftet immer etwas Unberechenbares an und so ergab sich nach vielen Jahren doch noch die Gelegenheit, die legendären Weine von Tschida in unsere Regale stellen zu können. Es macht uns sehr glücklich, Christian und seine Weine endlich bei Weinfurore begrüßen zu dürfen. Die Länge dieses Textes verrät vielleicht, dass dieser neue Winzer eine ganze besonders emotionale Sache für uns ist, an der wir lange gearbeitet haben.

Christian ist ein Vorreiter, ein Qualitätsfanatiker und ein Trendsetter. Es mutet absurd an, dass er in Frankreich, Dänemark oder Japan als Winzer-Star gefeiert wird und Autogramme schreiben muss. Im eigenen Land genauso wie in Deutschland wird er aber nicht mal richtig wahrgenommen. Wahrscheinlich war er einfach zu früh dran, mit dem biologischen Weinbau, mit dem Verzicht auf Technik, mit früherer Lese und mit minutiösem Laubmanagment, mit dem Verzicht auf neues Holz oder mit dem schwefelfreien Ausbau. Denn das macht Christian nicht erst mit dem Gros der Naturweinmacher seit ein paar Jahren, sondern bereits seit Mitte der 2000er Jahre.

Sein Qualitätsstreben und seine Detailversessenheit haben sich dabei nicht verändert, seine Weinberge dafür um so mehr. Ursprünglich hatte Christian seine Reben um die Ortschaft Illmitz am Ostufer des Neusiedlersees stehen, in der auch das Weingut selbst liegt. Das spannende Terroir des Leithabergs begeisterte ihn jedoch wie auch viele andere visionäre Winzer von dieser Seeseite, inzwischen bewirtschaftet er den Großteil seiner 15 Hektar Rebflächen auf Kalk- und Schieferböden am nördlichen Ende des Sees. Mit hoher Stockdichte erzeugt er große Konkurrenz unter den Rebstöcken, wodurch der Ertrag reduziert und die Struktur gefördert wird. Dazu betreibt er intensiven Hummusaufbau mit einer eigenen Kompostherstellung, um die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens zu verbessern, und zügelt die Reife seiner Reben mit der erwähnten, aufwendigen Laubarbeit.

Die Weine von Tschida sind schlanke und filigrane Wesen mit enormer Tiefe und vibrierender Struktur. Rot- wie Weißweine gleichermaßen eint eine gewisse Sehnigkeit und eine kompakte Gerbstoffstruktur. Die Weine vom Leithaberg bekommen noch mehr Mineralik und Textur vom kargen Boden: auf Kalk mit mehr Salzigkeit, auf Schiefer mit einer dunklen, rauchigen Art. Die Lebendigkeit und eine faszinierende Tiefe gehören zum festen Repertoire aller Tschida-Weine.
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