Die zwei Winzer Allante und Boulanger wohnen im südlichen Jura in Gizia und Rotalier, praktischer Weise liegen auch die Weinberge zwischen diesen beiden Dörfern. Die biodynamisch gepflegten Rebstöcke wachsen auf Kalkmergel und liegen auf 250-320m. Nach der Handlese und einer schonenden Pressung vergärt der Most spontan. Im Anschluss bleibt der Wein für fast zwei Jahre in gebrauchten 600 Liter Holzfässern auf der Feinhefe. Die Mengen sind winzig, aber noch kennt kaum jemand dieses Juwel.
Im Duft ist kaum Frucht, etwas Limettenschale, frische Kräuter und dazu ausreichend Wildheit. Es wird schnell klar um was es hier geht, um Struktur, salzig, mineralischen Charakter und Bodentransport. Da ist nichts Aufgesetztes oder Geschöntes, das sind nackte Tatsachen, wie es schon das Etikett verrät. Frische Mandeln, etwas geröstete Haselnüsse und salzige Meeresbrise, wie sie klimatisch im Jura weniger zu finden ist, aber in so manchem Wein. Im Mund sofort zupackend, fein wurzelnder Gerbstoff und saftige Säure. Großartiger Druck und Dichte am Gaumen, was von einer schmackhaften hefigen Cremigkeit wird und einen langen salzigen Nachhall besitzt. Knackiger Braeburn Apfel, Zitronenmelisse und mit Luft wird auch die zart-flüchtige Säure weniger, mit jedem weiteren Schluck sowieso. [SV 10/22]