kernig + mineralisch

Reinhold Krutzler baut seine Top-Weine nach wie vor zum Großteil in Barriques aus, trotzdem hat man bei seinen Weinen nie ein vordergründiges Holz, es dient vielmehr als strukturgebende Komponente. In der Nase mit mächtiger Frucht: schwarze Beeren, Zwetschgen, Veilchen, dazu ein Hauch Eukalyptus, mit Luft kommen dezente Röstnoten dazu, Tabak und etwas Kaffee, dicht und sehr komplex. Am Gaumen eine kräftige Textur, mit der typischen dunklen Würze, dazu reife Zwetschge, Sauerkirsche und viel Grip, das Tannin bleibt ganz feinmaschig hängen, dazu eine saftige Säure und viel Finesse, ein Klasse Blaufränker der nicht nur kernig und tiefgründig ist, sondern auch finessenreich und animierend. [GB 02/2022]

Der Saumagen kommt mit 2020 sehr rotfruchtig und offen aus dem Glas, sehr beerig, wirkt puristisch und das Holz ist perfekt eingebunden, etwas Himbeere und Minze, mit Luft wird es kühler und noch zarter, das ist jetzt schon hoch elegant und finessenreich. Am Gaumen setzt ein filigraner Gerbstoff ein, auch hier heller und feiner in der Ausprägung als in den Jahren zuvor, da ist Balance und eine eleganter Fluss, das bekommt man selten in dieser Offenheit, eine gewisse Fülle kleidet den Gaumen aus, der kalkige Grip ist im Hintergrund jedoch immer spürbar. So elegant war bisher noch kein Spätburgunder der Rings Brüder, einer der besten drei Spätburgunder des Jahrgangs. [CB Jg. 2020]