Wein-Bewertung

Eine Art Benotungssystem von Weinen. Die Wein-Bewertungen erfolgen nach standardisierten Verfahren, um die Qualität zu bewerten und nach einer bestimmten Norm zu beurteilen. Dabei werden zwar unterschiedliche Punktesysteme, aber sehr ähnliche Kriterien verwendet. Bei professionellen Veranstaltungen bzw. für journalistische oder dokumentarische Zwecke erfolgt die verbale Beschreibung der Wein-Qualität in Form einer so genannten Wein-Ansprache nach einer festgelegtenTerminologie.

5-Punkte-Schema: Die DLG verwendet dieses System bei den Bundeswein-Prämierungen für Wein und Sekt. Dabei erfolgt eine Beurteilung nach den drei Kriterien Geruch, Geschmack und Harmonie, wie dies auch bei der Vergabe der amtlichen Prüfnummer der Fall ist.
20-Punkte-Schema: Ist in Europa immer noch das gängigsten Bewertungsschema (in Österreich von Vinaria, ÖWM, u.a.), die Bewertung nach folgenden Kriterien:

Farbe:
Fehlerhaft, unschön – 0 Pkte.
ansprechend – 1 Pkt.
besonders schöne Farbe – 2 Pkte.
Klarheit u. Reinheit:

trüb, staubig, matt, glanzlos – 0 Pkte
klar, rein – 1 Pkt.
kristallklar, brillant – 2 Pkte.
Geruch (Duft, Blume, Bukett):

kein Geruch erkennbar, schlecht bis verdorben – 0 Pkte.
schwach, diffus, verhalten – 1 Pkt.
ansprechend, sauber, reintönig – 2 Pkte.
sehr gut entsprechend, duftig, fein – 3 Pkte.
charakteristisch, besonders fein und ausgeprägt – 4 Pkte.
Geschmack (Körper, Extrakt, Süße, Säure, Tanninstruktur):

verdorben, schlecht – 0 Pkte.
kein Weingeschmack, fremd – 1 Pkt.
leer, dünn, wenig Ausdruck – 2 Pkte.
geradlinig – 3 Pkte.
reintönig, ausdrucksstark – 4-5 Pkte.
gehaltvoll, aromatisch, reich, charaktervoll – 6 Pkte.
stilistisch, überragend, perfekt – 7 Pkte.
Gesamteindruck:

mangelhaft, unharmonisch – 0 Pkte.
kurzer Abgang, wenig harmanisch – 1 Pkt.
guter Gesamteindruck – 2-3 Pkte.
mittlerer bis langer Abgang, balanciert, typisch, delikat – 4 Pkte.
langer Abgang, hochfein, sehr harmonisch, großer Wein – 5 Pkte.
100-Punkte-Schema: Das System wurde durch den bekannten Wein-Journalisten Robert Parker populär gemacht und ist in Übersee, vor allem in Nordamerika üblich und anerkannt. Vielleicht auch, weil es dem dortigen Schulnoten-System entspricht. Jeder Wein bekommt von vornherein 50 Punkte. Das 100-Punkte-System setzt sich jedoch auch in Europa immer mehr durch. Peter Moser vom Falstaff bewertet nach diesem System.

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