Zinfandel

häufigste Rotwein-Rebe in Nord-Amerika. In Kalifornien belegt sie mit 20.000 Hektar über 10% der Rebfläche. Anfangs 1820 führte der Rebschul-Besitzer George Gibbs, Long Island, aus Österreich die Zinfandel-Rebe in die USA ein. Ab dem Jahre 1835 kannte man sie unter dem Namen Zinfindal im Nordosten der USA als Tafeltraube. Im Jahre 1859 gelangte sie nach Kalifornien und wurde zum Alltagsgetränk der Gold-Digger. Um 1870 einigte man sich endlich auf den Namen Zinfandel. Die endgültige Lösung der Herkunft ist erst im Jahre 2002 gelungen. Im Jahre 1999 stellte man durch DNS-Analysen fest, dass Zinfandel und die Sorte Primitivo aus Apulien zwar nicht identisch, aber zwei Klone der gleichen Art sind. Der kroatische Rebenspezialist Ivan Pejic fand Ende 2001 heraus, dass die in Kroatien heimische autochthone, rote Rebsorte Crljenak (auch Okatac) mit Zinfandel identisch sein könnte.
Die Zinfandel entwickelt ungleich grosse und damit auch ungleich reifende Beeren mit hohem Zuckergehalt im vollreifen Zustand. Daraus ergeben sich sehr volle, alkoholstarke und dunkelfarbene Weine. Im (sehr heissen) San Joaquin Valley werden die Trauben ohne Schale und deutlicher Restsüsse vergoren – diese Weine werden als White Zinfandel angeboten, obgleich sie eine blassrosa Farbe aufweisen. Charakteristisch für Duft und Geschmack guter Zinfandel-Weine sind Gewürznoten (Nelken, Zimt, schwarzer Pfeffer, Minze) und beerig-süße Frucht-Aromen (Himbeeren, Brombeeren, Schwarzkirschen).
Mit dem österr. Zierfandler besteht keine (nur eine namentliche) Verwandschaft.