Resveratrol

Resveratrol zählt zu den Polyphenolen und wurde 1963 erstmals in Knöterich-Pflanzen isoliert und identifiziert. 1976 gelang der Nachweis in Weintrauben. Neben Knöterich und Weintrauben kommt es noch nennenswert in Himbeeren, Maulbeeren und Erdnüssen vor. Besonders vorherrschend ist es in der Haut von blauen Weintrauben. In Rotwein liegt die Konzentration bei ca. 30 bis 50 mg/l. Weißwein und Rosé enthalten nur einen Bruchteil davon. Die Aufgabe des Resveratrols in der Natur ist, als Phytoalexin, Pflanzen in feuchten Perioden vor Parasiten und Pilzinfektionen zu schützen. So wird es von den Rebstöcken hauptsächlich in den Blättern und Beerenschalen bei Befall durch falschen Mehltau oder Botrytis gebildet.
Resveratrol gilt auch als eine Erklärung für das sogenannte „French Paradox“: In Frankreich wird viel Rotwein getrunken – und kardiovaskuläre Erkrankungen treten seltener auf. Rote Trauben enthalten besonders viele Flavonoide und Polyphenole wie Resveratrol, vor allem in deren Schalen und Kernen. Der mehrjährigen Ausbau des Weins in Barriquefässern erhöht den Gehalt an Resveratrol durch die im Eichenholz befindlichen Gerbstoffe . Polyphenole – liebevoll auch Vitamin P (P für Polyphenole) genannt – halten durch Hemmung des Gefäße verengenden Peptids Endothelin-1 die Kapillaren weit, wodurch sich der positive Effekt für das Herz-Kreislaufsystem erklärt. Doch Resveratrol scheint noch mehr zu können: Als Antioxidans kann es nicht nur zellschädigende freie Radikale unschädlich machen, es erhöht auch die Aktivität der Chinon-Reduktase, die in Zellen eingedrungene krebserregende Substanzen in ungiftige Verbindungen umwandeln können. Auch die Cyclooxygenase (COX), ein Enzym, das bei der Aktivierung von krebserzeugenden Stoffen eine wichtige Rolle spielt, wird durch Resveratrol gehemmt.
Resveratrol in Tablettenform? Es sind die Vielzahl der im Wein enthaltenen Polyphenole und Flavonoide für die hier beschriebenen Effekte verantwortlich. Eine Einnahme von reinem Resveratrol in Tablettenform wird daher nicht den gleichen Effekt wie das Trinken von Wein haben, abgesehen davon, dass man sich bei maßvollem Genuss um eine schöne Seite des Lebens bringt.