Perlwein

(franz.: vin pétillant, ital.: vino frizzante) ist ein „leichtschäumender Wein“, der einen Kohlensäureüberdruck von mindestens 1 bar und höchstens 2,5 bar aufweisen darf, ab 3 bar spricht man von Schaumwein. Die enthaltene Kohlensäure wird zumeist als exogene Kohlensäure künstlich zugesetzt (Imprägnierverfahren) kann aber auch aus der ersten Gärung stammen, wenn der Most im Drucktank vergoren wurde (endogene Kohlensäure). Auch die Umgärung von Wein mit sogenannter Süßreserve, dem an der Gärung gehinderten Traubensaft, wird praktiziert. Das sogenannte MicroTener-Verfahren hat sich ebenfalls bewährt, wodurch die Kohlensäure durch Micro-Hochdruckkonzentration in den Wein gepresst wird. Dabei entsteht eine absolut feine, sehr homogene und langanhaltende Perlung im späteren Produkt. Die Perlung gleicht jener von Flaschengärungssekten, die mehrere Jahre Hefereifelager absolvierten.
Perlwein unterliegt in Deutschland nicht der Sektsteuer und darf in seiner Ausstattung (z.B: keine Agraffe) nicht mit Sekt verwechselbar sein. Nach einer Glanzzeit in den fünfziger und sechziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts kam Perlwein in Deutschland weitgehend aus der Mode. Seine Renaissance erlebt er seit Anfang der neunziger Jahre, als italienische Prosecci den deutschen Markt eroberten.

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