Neusiedlersee

1) 320 km² großen und 36 km langer Steppensee.
2) Österreichisches Weinbau-Gebiet im Burgenland. 8.310 Hektar auf Löss, Lehm, Schwarzerde, Schotter und Sand sind bepflanzt. Rote Sorten sind vorherrschend, vor allem der Zweigelt vor dem Blaufränkisch. Weißburgunder und Welschriesling dominieren den Weißweinsektor. Diese Sorten, gepaart mit dem aromatischen Bouvier, Muskat Ottonel oder Traminer, finden sich in den besten Trockenbeerenauslesen wieder.
Fährt man von Wien nach Südosten, macht sich ein landschaftlicher Stimmungswandel in Richtung ungarische Puszta bemerkbar. Das Ostufer des Neusiedlersees, der Heideboden, bringt wegen des heißen, trockenen Klimas und der durchlässigen Böden hervorragende Voraussetzungen für hochwertige, kraftvolle Weiß- und Rotweine mit sich. Den Heideboden begrenzt im Norden die etwas höhergelegene Parndorfer Platte. Auf deren Südhängen gedeihen durch den etwas höheren Lehmanteil des Bodens außergewöhnlich dichte, komplexe Rotweine. Der Seewinkel mit seinen Sandböden und vielen kleinen Seen und Lacken weist ein Mikroklima auf, das die Edelfäule begünstigt und so Süßweine von Weltklasse ermöglicht. Eine Garde junger Winzer (in Orten wie z.B. Gols, Illmitz, Mönchhof, Frauenkirchen) schickt sich an, das außergewöhnliche Qualitätspotenzial dieses Gebietes erfolgreich umzusetzen und steuert seit einigen Jahren auf Erfolgskurs.
Weißburgunder, Chardonnay und Neuburger geraten wuchtig und mit reichlich Schmelz, gerne werden sie zu komplexen Kompositionen verbunden. Ähnlich beim Rotwein, wo die Lokalfavoriten Zweigelt und Blaufränkisch in konzentrierten Cuvées dem Cabernet oder Merlot ideale Partner sind. Kraft und explosive Frucht zeichnen diese Weine aus, oft ergänzt durch die zarte Finesse von Blauburgunder und St. Laurent.

Die bekanntesten Winzer sind Paul Achs, Gernot Heinrich, Hans Nittnaus, Renè Pöckl, Peppi Umathum und Alois Kracher. Hier Zuhause sind auch die erfolgreichen Jungwinzer Werner Achs und Claus Preisinger.