Histamin

ist ein biogenes Amin aus der Aminosäure Histidin. Amine werden vor allem beim Verderb von Lebensmitteln gebildet und entstehen auch bei der alkoholischen Gärung. Die wesentliche Ursache beim Wein ist der Abbau von Eiweißstoffen durch bestimmte Bakterien, vor allem bei langer Maischstandzeit und nach biologischem Säureabbau. Weshalb Weißweine durchschnittlich weniger als 1 mg Histamin/l, Rotweine dagegen drei- bis viermal soviel enthalten. Eine höhere Konzentration ist auf mangelnde Kellerhygiene und schlechtes Traubenmaterial zurückzuführen.
Histaminunverträglichkeit ist keine Allergie. Dennoch wird sie durch den „Boten“ der Allergien hervorgerufen: Histamin ist ein körpereigener Stoff, der an allergischen Reaktionen beteiligt ist. Zusätzlich kommt er u.a. in Käse, Sauerkraut oder Rotwein vor. Mangelt es am Enzym Diaminoxidase (DAO), kann der Körper das Histamin nicht abbauen, was zu diversen allergieähnlichen Symptomen führt – die meist einige Minuten bis eine Stunde nach dem Genuss histaminhaltiger Nahrungsmittel auftreten. Studien weisen darauf hin, dass Konzentrationen ab 2 mg Histamin/l zu Problemen führen können. Die Diagnose einer „Histaminose“ ist schwierig, denn es gibt keine Antikörper wie bei einer Allergie. Eine ursächliche Behandlung gibt es nicht, bleibt als mögliche Abhilfe das Vermeiden histaminhaltiger Lebensmittel, wie Hartkäse, Sauerkraut, Fische/Meeresfrüchte und Geräuchertes zusammen mit Alkohol. Denn Alkohol kann die Resorption von Histamin bzw. dessen abbauendes Enzym hemmen. Will man nicht gänzlich auf Weingenuss verzichten, ist daher der Weißwein vorzuziehen. Die Histaminkonzentrationen sind heute besonders bei sauber ausgebauten Weißweinen von guter Qualität verschwindend gering.