Argentinien

Der mit den Conquistadores aus Spanien gekommene Jesuitenpater Cedrón brachte als Geschenk Baumwollsamen, Weizen, Gerste und einige Rebstöcke der europäischen Spezies Vitis vinifera mit. Diese pflanzte er im Jahre 1557 an, davon stammen auch höchstwahrscheinlich die in Argentinien häufigsten Rebsorten Criolla und Cereza ab. In der Provinz San Juan entstand dann bis bis Ende des 16.Jahrhunderts ein kommerzieller Weinbau. Als Begründer des argentinischen Weinbaus gilt Don Tiburcio Benegas (1844-1910), der im Jahre 1883 in Godoy Cruz das noch heute existierende Weingut ,,El Trapiche“ gründete und erfolgreich mit europäischen und chilenischen Reben experimentierte. Im Jahre 1886 wurde er Gouverneur der Provinz Mendoza und blieb bis zu seinem Tod eine starke Triebfeder und Förderer des argentinischen Weinbaus. Anfang des 20. Jahrhunderts importierte Leopoldo Suarez 600 Rebsorten aus den wichtigsten europäischen Weinbau-Gebieten.
In diesem Jahrhundert stand der Weinbau im Zeichen der Massenproduktion. Argentinien ist zum größten Produzenten Lateinamerikas aufgestiegen und belegt weltweit den 5. Platz. Gleichzeitig ist das Land einer der größten Verbraucher. Der industrieller Ansatz hat zur Entstehung riesiger Produktionsstätten geführt, wie z.B. die Kellerei von Giol, die jährlich 4 Millionen Liter erzeugt! Dann die Wende zum Besseren – so ist die angebaute Fläche innerhalb eines Jahrzehnts von 320 000 auf 250 000 Hektar zurück gegangen, von (nur noch) 209.000 Hektar Rebfläche wurden im Jahre 2000 knapp 13 Millionen Hektoliter Wein erzeugt. Davon werden gegenwärtig rund 50% mit Rosé-Trauben bepflanzt, 30% mit weißen und 20% mit roten. Die häufigsten Rebsorten mit über 50% der Rebflächen sind die ertragreichen Criolla Chica, Criolla Grande, Cereza und Moscatel Rosado, die zu einfachen Weinen, RTK und Tafeltrauben verarbeitet werden. Rotweine stammen von den Sorten:

Malbec (die bedeutendste Rotweinsorte)
Cabernet Sauvignon
Merlot
Nebbiolo
Pinot Noir
Syrah
Tempranillo
Verdot
Die häufigsten weißen Sorten sind:

Torrontés (die bedeutendste Weißweinsorte)
Chardonnay
Chenin Blanc
Muscat d´Alexandrie
Pedro Giménez
Riesling
Sémillon
Eine Besonderheit ist, dass viele Reben sehr alt sind – meist über 50 Jahre. Da die Reblaus dank des oft sandigen Bodens kaum eine Bedeutung gespielt hat, wachsen die meisten Rebstöcke auf eigenen Wurzeln. Zu rund zwei Dritteln werden einfache, alkoholarme helle Rotweine als Tischwein für den einheimischen Markt erzeugt.
Die Weinregionen heissen:

Catamarca mit 2.300 ha
Chubut mit 100 ha
Jujuy mit 500 ha
La Rioja mit 7.000 ha
Mendoza mit 144.000 ha
Rio Negro und Neuquén mit 5.500 ha
Salta und Subbereich Cafayate mit 1.500 ha
San Juan mit 50.000 ha