Chile

Vermutlich wurden im Jahre 1551 von Don Francisco de Aguirre in La Serena (heute ein Pisco-Gebiet) die ersten Rebstöcke gepflanzt und Wein erzeugt. Die ersten Rebsorten waren die aus Spanien stammenden Albilho, Moscatel, Pais (Negra Peruana) und Torontel. Im Jahre 1851 importierte man Rebsorten aus Bordeaux, unter anderem Cabernet Sauvignon. Damit nahm der moderne, chilenische Weinbau mit der Einwanderung französischer Winzer seinen Anfang. In neuerer Zeit wurden durch Joint Ventures mit kalifornischen, französischen und deutschen Partnern entscheidende Qualitäts-Verbesserungen erzielt. Chile ist weltweit das einzige Land mit ungepfropften Reben. Es ist in der glücklichen Lage, dass die Reblaus bis heute unbekannt ist und daher keine Veredelung notwendig war. Ein grosser Aufschwung im Weinbau erfolgte, als ab 1982 internationale Rebsorten in grossem Stil eingeführt und gepflanzt wurden. Der Rebsortenspiegel:

Pais oder Negra Peruana (rot) mit 28%
Cabernet Sauvignon (rot) mit 23%
Sauvignon Vert = Tocai Friulano (weiß) mit 11%
Moscatel verschiedene Spielarten (weiß) mit 10%
Chardonnay (weiß) mit 8%
Merlot (rot) mit 5%
Sémillon (weiß) mit 5%
Torontel (weiß) mit 2%
Carignan (rot) mit 1%
Malbec (rot) mit 1 %
Die Weinregionen in Chile (Central Valley) sind Maipo, Curico, Rapel, (Aconcagua) Cassablanca, (Southern Region) Bio Bio, Itata. Als bestes Anbaugebiet gilt Maipo, 100 Kilometer südlich der Hauptstadt Santiago. Die besten Weissweine aus Chardonnay und Sauvignon stellt der Bereich Casablanca nahe der pazifischen Küste. Größtenteils ist der chilenische Sauvignon der nicht mit Sauvignon Blanc verwandte Sauvignon Vert. Die bekanntesten Produzenten bzw. Weingüter sind Caliterra, Errázuriz, Santa Rita, Torres, Undurraga, Haras de Pirque und Valdivieso. Im Jahre 2000 wurden von 174.000 Hektar Rebfläche rund 6,4 Millionen Hektoliter Wein produziert.