Carignan

Sehr produktive, eher neutrale Rotweintraube (Frankreich, Nordafrika). Sie ist mit knapp 250.000 Hektar Rebfläche weltweit an vierter Stelle. In Spanien/Katalonien ist sie geringer Bestandteil des Rioja. Im französischen Languedoc-Roussillon macht sie die Hälfte der Rebfläche aus. In Südamerika wird sie in Mexiko, Argentinien, Chile und Uruguay kultiviert. Auch eine weisse Mutation namens Carignan Blanc ist bekannt. Die spät reifende Sorte ist extrem anfällig für Echten und Falschen Mehltau und Fäulnis. Sie ergibt einen tiefdunklen, säure- und tanninreichen Wein, aber ohne besonderes Aroma und mit wenig Profil. Nur sehr alte Rebstöcke erbringen charaktervollere Weine. Zumeist wird sie mit Cinsaut und Grenache zu Rosé- und Rotweinen verschnitten. Der Vorteil liegt ganz einfach im großen Ertrag und ihrer Eignung als Verschnittpartner für eher einfache Massenweine. In Algerien belegte die Sorte Anfang der 1960er-Jahre insgesamt 140.000 Hektar, im Languedoc-Roussillon machte der Bestand in den 1980er-Jahren 50% aus, heute belegt sie dort 100.000 Hektar. Im Jahre 2000 belegte die Carignan in Frankreich knapp 170.000 Hektar Rebfläche, sie ist damit die häufigste Sorte. In Spanien ist sie unter dem Namen Carineña. Alte Rebstöcke werden aber zunehmend nicht mehr ersetzt. Die wichtigste autochthone Sorte Frankreichs, wie Grüner Veltliner in Österreich.